In der Attraktivitätsstudie untersucht Prognos, im Rahmen des Unternehmensprogramms „Erfolgsfaktor Familie“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), Schlüsselfaktoren aufseiten der Arbeitgeber, die es den Beschäftigten ermöglichen, Beruf und Familie zu vereinbaren. Die Studie geht der Frage nach, welche Vereinbarkeitsangebote aus Mitarbeitenden- Sicht für die Arbeitgeberattraktivität hohe Relevanz haben.
Familienfreundlichkeit ein Muss
Für die Mehrheit aller Beschäftigten mit familiärer Verantwortung ist betriebliche Familienfreundlichkeit, so die Attraktivitätsstudie, ein Muss. Eine grundsätzliche Rücksicht auf Vereinbarkeitsanforderungen wird erwartet und ist beim Fehlen ein Unternehmensrisiko. Weiter heißt es in der Studie: „Für etwa 80 Prozent der Befragten gehört mindestens einer der folgenden Aspekte zu den fünf wichtigsten Merkmalen eines Arbeitgebers: Flexibilität für geplante oder spontane Auszeiten und Arbeitszeitunterbrechungen sowie keine Benachteiligung der Karriere durch Vereinbarkeit.“
Vereinbarkeitsbedarfe der Beschäftigten
Rücksichtnahme, gute Vereinbarkeitsmöglichkeiten und keine Benachteiligungen bei der beruflichen Karriere durch familiale Aufgaben sind vielen Beschäftigen wichtig. Kommt es dauerhaft zu Benachteiligungen, so wären knapp die Hälfte der Befragten (42 %) bereit, den Arbeitgeber zu wechseln.
Wünsche von Pflegenden Beschäftigten
Pflegende Beschäftigte wünschen sich Anerkennung für ihre Betreuungssituation. Zusätzlich benötigen sie Rücksicht für spontane Betreuungsbedarfe. Weiter heißt es in der Ergebniszusammenfassung: „Für Angehörige mit Pflegeverantwortung soll das Thema Pflege im Unternehmen enttabuisiert und ebenso berücksichtigt werden wie die Verantwortung für Kinder. Für 45 Prozent der befragten Pflegenden passt die Planbarkeit der Arbeitsbelastung und für 47 Prozent die Erfassung von Arbeitszeit besonders gut zu der aktuellen Vereinbarkeitssituation. Dies gilt noch einmal mehr für Eltern jüngerer Kinder, die zusätzlich noch Angehörige pflegen.“ (S. 7).
Mitarbeitendenbindung und Arbeitgeberattraktivität
Für die Mitarbeitendenbindung und Arbeitgeberattraktivität sind statt aufwändiger und kostenintensiver Maßnahmen zur Vereinbarkeit individuell passgenaue an den Bedarfen der Belegschaft ausgerichtete Maßnahmen erfolgreicher. Proaktiv entwickelte Vereinbarkeitsstrategien schaffen im Unterschied zu situativ-anlassbezogenen Vereinbarkeitsmaßnahmen Arbeitgeberattraktivität.
Enttabuisierung familiärer Verantwortung am Arbeitsplatz
Eine bessere Vereinbarkeit gelingt durch die Enttabuisierung von familiärer Verantwortung am Arbeitsplatz und eine Sichtbarmachung von Elternschaft und Pflegeverantwortung, so die Befragung. Dieser unternehmenskulturelle Aspekt ist den pflegenden Angehörigen, so die Studie, deutlich wichtiger als konkrete Unterstützungsangebote seitens der Arbeitgeber. (vgl. S. 38)
Hier finden Sie die ausführliche Attraktivitätsstudie.
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