
Vereinbarkeit ist kein Frauenthema – Gleichstellung im Geschlechterkontext
Die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ist ein zentrales Thema – insbesondere mit Blick auf die Gleichstellung von Frauen und Männern. Denn Pflegeverantwortung ist eine gesellschaftliche Realität, die alle Geschlechter betreffen kann.
Dennoch zeigt das sogenannte Gender Care Gap klare Unterschiede in der Verteilung: 62 % der pflegenden Erwerbstätigen sind Frauen. Diese Zahl verweist auf tradierte Rollenmuster, die sich bis heute in der Aufteilung unbezahlter Sorgearbeit widerspiegeln. Trotz des wachsenden Anteils pflegender Männer bleibt die strukturelle Ungleichheit bestehen, da die Zahl der Pflegepersonen insgesamt gestiegen ist. Frauen tragen auch hinsichtlich des Mental Load häufiger die Hauptverantwortung – unabhängig vom Beschäftigungsumfang. Hinzu kommt das Gender Training Gap: Frauen mit Sorgeverantwortung nehmen seltener an längeren Weiterbildungen teil, weil Rahmenbedingungen fehlen, die dies ermöglichen.
Rollenmuster und Gleichstellungspolitik
Aber auch Männer, die Pflegeaufgaben übernehmen, stoßen auf Barrieren: fehlende Anerkennung, unpassende Unterstützungsangebote und stereotype Rollenerwartungen erschweren ihr Engagement. Eine gleichstellungspolitische Perspektive auf Vereinbarkeit bedeutet daher, dass allen Erwerbstätigen unabhängig vom Geschlecht die Möglichkeit gegeben werden muss, Pflegeverantwortung zu übernehmen – ohne dafür Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.
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