Positive Auswirkungen durch die häusliche Pflege

28.03.2023|Aktuelles

Wir wissen, alle Dinge haben mindestens zwei Seiten. So auch die Lebensphase als pflegender Angehöriger. Seit vielen Jahren wird umfassend zu den Belastungen von Menschen mit Pflegeaufgaben geforscht. Jetzt hat sich das Forschungsprojekt „Benefits of Being a Caregiver!“ an der Universität Erlangen mit den Zugewinnen durch die Aufgaben als pflegender Angehöriger beschäftigt. Hierzu haben sie interdisziplinär einen standardisierten Fragebogenentwickelt und damit 1000 pflegende Angehörige[1] befragt.

Befragungsergebnisse

In der Pressemitteilung zu den Projektergebnissen erläutert die Forschungsprojektleiterin[2] Dr. A. Pendergrass: „Pflegende Angehörige erleben nicht nur negative Seiten der häuslichen Pflege, sondern erfahren auch positive Auswirkungen, die sich erst durch die Pflegetätigkeit ergeben“.

Konkret gaben 61,5 Prozent der Befragten an, dass ihnen die Pflegetätigkeit deutlicher gemacht habe, welche Werte ihnen als Person in ihrem Leben wichtig seien. Mehr als die Hälfte der Befragten äußerte durch die Pflegetätigkeiten „viel dazu gelernt“ zu haben und 41 Prozent berichteten über ein verbessertes Zeitmanagement. Als weitere Erfahrungen des Zugewinns nennt die Studie, dass die pflegenden Angehörigen geduldiger und reifer geworden seien, mehr Wertschätzung von anderen erleben würden oder eine positivere Lebenseinstellung gewinnen konnten.

Überrascht stellt die Projektgruppe fest, dass die Zugewinne völlig unabhängig von der Belastung und der Dauer der Pflege erlebt werden. Daher wird angenommen, dass das Erleben der Zugewinne unbeeinflusst von den Belastungen als vorteilhafte Effekte das gesamte Pflegearrangement puffern.

Quellen:

[1] Pflegende Angehörige, die an der Studie teilgenommen haben, sind im Durchschnitt 61 Jahre alt und zu mehr als zwei Dritteln Frauen (76,2 Prozent). Mehrheitlich sind es die Partner/-innen und erwachsenen (Schwieger-) Töchter und -Söhne (87,1 Prozent), die ihre Angehörigen unterstützen. Das Durchschnittsalter der Pflegebedürftigen beträgt 77 Jahre, 64 Prozent sind Frauen. Ursächlich für die Pflegebedürftigkeit sind zum Beispiel Altersgebrechlichkeit, eine Demenzerkrankung, Schlaganfall und Krebs.

[2] vom Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik des Uniklinikums Erlangen

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    • Bianca Heep

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