Pflege-Cafés – mehr als nur Kaffee!

29.11.2023|Basiswissen

Sie möchten Ihre Organisation pflegesensibel aufstellen und pflegenden Kolleginnen und Kollegen Angebote machen, damit sie ihre private Pflegeverantwortung mit ihrem Berufsleben gut vereinbaren können? Wir stellen Ihnen heute einen möglichen Baustein vor, der wenig Aufwand und Kosten und eine große Wirkung mit sich bringt: das Pflege-Café.

Warum sind Pflege-Cafés sinnvoll?

Pflegenden Angehörigen kann es in ihrer Situation oft helfen, wenn sie sich mit anderen Menschen in ähnlicher Situation austauschen können. Das bringt zum einen die Möglichkeit, sehr offen auch über schwierige Momente zu sprechen („Meine Mutter erkennt mich wegen ihrer Demenz manchmal nicht mehr, das tut weh.“). Auch gibt es Dinge, die man außerhalb der Familie leichter ansprechen kann und damit entlastet wird.
Zum anderen geht es auch darum, sich gegenseitig mit den gemachten Erfahrungen weiterzuhelfen („Ruf doch mal XX an, die haben mir sehr weitergeholfen.“). Die Ratschläge können, vor allem wenn sie von Kolleginnen und Kollegen kommen auch direkt die Arbeitsorganisation betreffen und damit die individuelle Vereinbarkeit fördern. Außerdem ist in manchen Situationen der außerfamiliäre Blick wirksam.

Die Möglichkeit, in den kollegialen Austausch zu kommen, ist somit sehr wertvoll. Was Menschen, die privat pflegen und erwerbstätig sind, am meisten fehlt ist jedoch Zeit. Unterstützungsangebote wie außerbetriebliche Pflegeselbsthilfe werden oft aus Zeitmangel nicht angenommen. Hier kann der pflegefreundliche Arbeitgeber helfen: Durch die Einrichtung von Zeiträumen innerhalb der Arbeitszeit kann die Selbsthilfe stattfinden und.

Wie sieht ein Pflege-Café konkret aus?

Die Einrichtung eines Pflege-Cafés kann ganz individuell auf Ihre Organisation zugeschnitten sein. Wenn Sie eine Kantine oder Pausenräume haben, kann es dort – zum Beispiel monatlich – einen Treffpunkt geben. Vielleicht in der Mittagszeit, vielleicht auch am Vormittag zu einer Tasse Kaffee. Das können Sie je nach Arbeitsabläufen variieren. Wir empfehlen, die Angebote nicht nachmittags anzusetzen, da nicht wenige pflegende Beschäftigte in Teilzeit arbeiten.

Wenn Sie einen betrieblichen Pflege-Guide im Unternehmen haben, ist es sinnvoll, wenn diese Person die ersten Treffen initiiert, teilnimmt und allgemeine Fragen beantwortet. Die Einladung zu solchen Treffen kann für neue betriebliche Pflege-Guides auch ein guter Moment sein, um sich sichtbar zu machen und pflegende Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen.

Pflege-Treffpunkte können auch digital stattfinden, wenn in Ihrer Organisation eher mobil gearbeitet wird. Achten Sie hierbei jedoch darauf, dass der Datenschutz eingehalten wird und ein sicherer Raum entsteht.

Die Kontaktbüros Pflegeselbsthilfe NRW bieten kostenfreie Unterstützung beim Aufbau von betrieblichen Gruppen.

Haben Sie Fragen zur konkreten Umsetzung oder möchten Sie gerne mit einem Unternehmen in Kontakt kommen, dass das schon Erfahrungen gemacht hat? Dann mailen Sie uns einfach an.

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    • Bianca Heep

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