Eine Forschungsgruppe des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock ging zusammen mit der Universität Buenos Aires und der Universität Amsterdam der Frage nach, „wie sich der demografische Wandel auf die Verfügbarkeit der Verwandtschaft in der Zukunft auswirken wird“. Sie berechneten zu jedem Land 1000 Verwandtschaftsverhältnisse und stellen Prognosen zur Entwicklung der menschlichen Verwandtschaftsbeziehungen weltweit.
Die Familiengröße nimmt ab
Als Familiengröße addieren die Forschenden die Anzahl der lebenden Urgroßeltern, Großeltern, Eltern, Kinder, Enkel und Urenkel, Tanten und Onkel, Nichten und Neffen, Geschwister und Cousins. Für alle Regionen der Welt erwartet die Studie eine Abnahme der Familiengröße.
Veränderte Familienstruktur und Care-Arbeit
Neben der Abnahme der Familiengröße verändert sich auch die Familienstruktur. Verwandtschaftliche Ressourcen sind immer weniger verfügbar, da die Familiennetzwerke nicht nur kleiner, sondern auch älter werden. Dieses hat direkten Einfluss auf die intergenerative Unterstützung bei der Care-Arbeit. Die Lebenserwartung der Familienmitglieder steigt und damit potenziell auch der Unterstützungs- und Pflegebedarf. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Verwandtschaftsverhältnisse eine entscheidende Rolle bei der informellen Pflege spielen.
Für die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege bedeutet die abnehmende Familiengröße und die veränderte Familienstruktur, sofern die Angehörigenpflege auch zukünftig präferiert wird, dass zukünftig immer häufiger Mitarbeitende für mehrere Personen Pflegeverantwortung übernehmen und Vereinbarkeitsangebote seitens des Arbeitgebers benötigen.
Hier finden Sie die ausführliche Studie.
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