Betriebliche Pflege-Guides sind direkte Ansprechpersonen am Arbeitsplatz - zu allen Belangen der Pflegevereinbarkeit. Als Vertrauenspersonen geben sie pflegenden Kollegen und Kolleginnen sowohl erste Informationen zu passenden regionalen Pflegeberatungs- und Unterstützungsangeboten als auch Auskunft zu betrieblichen Vereinbarkeitsangeboten. Sie halten das Thema der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege kontinuierlich am Arbeitsplatz präsent und können bei individuellen Absprachen zwischen Arbeitgebenden und pflegenden Mitarbeitenden flankieren. Betriebliche Pflege-Guides machen durch interne Öffentlichkeitsarbeit ihre Funktionen und die Unterstützungsangebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege im Unternehmen bekannter.
Pflegeberatung im Unternehmen
Die Informationsgespräche mit den pflegenden Kolleginnen oder Kollegen verfolgen verschiedene Ziele. Es kann sich um ein Entlastungsgespräch handeln. In diesem geht es darum, sich mitzuteilen, Gehör zu finden und einen Ort zu haben, an dem Verständnis für die jeweilige Vereinbarkeitssituation herrscht. Es kann auch um ein gemeinsames Sortieren der Pflege- bzw. Vereinbarkeitssituation gehen und darum, mögliche nächste Schritte zu erörtern. Gerade wenn die Pflegebedürftigkeit unvorbereitet und akut eintritt, ist ein gut strukturiertes Vorgehen hilfreich. Um in den Erstgesprächen rasch sprachfähig zu sein, ist der Einsatz von strukturierten Informationsquellen wie dem Betrieblichen Pflegekoffer des Landesprogramms sowie dem Pflegewegweiser NRW sehr hilfreich. Herzstück des Betrieblichen Pflegekoffers ist die Checkliste zur strukturierten Situationserfassung. Die Checkliste „Schritt für Schritt zum tragfähigen Pflegearrangement“ ist eine Strukturierungshilfe für die betrieblichen Pflege-Guides mit Hinweisen zur Entwicklung und Neuanpassung eines tragfähigen Pflegearrangements.
Aufbau eines inner- und außerbetrieblichen Kontaktnetzwerks
Um als betriebliche Pflege-Guides die Aufgaben zielführend umsetzen zu können, ist ein tragfähiges Kontaktnetzwerk notwendig. Daher empfiehlt es sich für betriebliche Pflege-Guides nach ihrer Qualifikation für kurze Wege im Betrieb und zur regionalen Beratungs- und Pflegeinfrastruktur zu sorgen. Hierzu entwickeln sie kontinuierlich notwendige Kontaktnetzwerke. Zu den innerbetrieblichen Kontakten sollten die Geschäftsführung, die Führungspersonen, die Personalabteilung, (ggf. das Betriebliche Gesundheitsmanagement) und die Arbeitnehmervertretung zählen. Diese innerbetrieblichen Kontakte werden über die Rolle und Aufgaben der betrieblichen Pflege-Guides informiert, sodass sie zunehmend in die Betriebsstrukturen eingebunden werden können. Die Kontaktaufnahme mit der regionalen Pflegeberatung, der Wohnberatung, dem regionalen Hospizverein sowie der Pflegeselbsthilfe ermöglichen den betrieblichen Pflege-Guides eine verbindliche Weiterleitung der pflegenden Kolleginnen und Kollegen. Denn hierdurch können rasch auf kurzem Weg weiterführende Unterstützungsangebote angebahnt werden. Zusätzlich ermöglicht die Teilnahme am Landesprogramm „Vereinbarkeit Beruf & Pflege“ den betrieblichen Pflege-Guides die Vernetzung und den Austausch mit anderen Pflege-Guides. Das Servicezentrum des Landesprogramms ergänzt diesen Austausch mit kleinen Fortbildungen zur Kompetenzerweiterung.
Qualifizierung zum Betrieblichen Pflege-Guide
Im Rahmen des Landesprogramms qualifizieren die AOK Rheinland/Hamburg und AOK NordWest Betriebliche Pflege-Guides. Die Kosten dieser Qualifikation übernehmen die AOKen. Die Qualifizierung beginnt mit einer Online-Einstiegsveranstaltung von zwei Stunden, gefolgt von zwei ganztägigen Veranstaltungen in Präsenz.
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