28.01.2025|Allgemein

Beruf und Pflege im Einklang: Einblicke in die Praxis bei der Münstermann GmbH

Wie kann die Vereinbarkeit von Beruf und privater Pflegeverantwortung in Unternehmen gelingen? Diese Frage stand im Fokus des Besuchs von Matthias Heidmeier, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS NRW), bei der Münstermann GmbH & Co. KG in Telgte. Das Familienunternehmen, das als Anlagenbauer mit rund 300 Mitarbeitenden in der sechsten Generation geführt wird, setzt ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie ökonomische und soziale Nachhaltigkeit erfolgreich kombiniert werden können.

Pionierarbeit in der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

Die Münstermann GmbH war eines der ersten Unternehmen, das die „Charta zur Vereinbarkeit von Beruf & Pflege“ unterzeichnet hat. Damit unterstreicht das Unternehmen seine Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeitenden, die Beruf und Pflege unter einen Hut bringen müssen. Mitinhaber und Personalchef Dirk Münstermann hat sich gemeinsam mit zwei Kolleginnen aus der Belegschaft zum betrieblichen Pflege-Guide qualifizieren lassen. Als Ansprechpartner für pflegende Mitarbeitende bietet er praktische Unterstützung und schafft gleichzeitig ein Bewusstsein für die Herausforderungen, denen sich viele Beschäftigte in ihrer Doppelrolle stellen müssen.

Zusätzlich engagiert sich die Firmenleitung – bestehend aus Dirk, Frank und Karin Münstermann – aktiv als Botschafter des „Landesprogramms zur Vereinbarkeit von Beruf & Pflege NRW“. Ziel ist es, andere Unternehmen für das Thema Pflegevereinbarkeit zu sensibilisieren und praxisnahe Lösungen voranzutreiben.

Flexible Angebote und individuelle Lösungen

Das Familienunternehmen legt traditionell großen Wert auf eine enge Bindung zu seinen Mitarbeitenden. Flexible Arbeitszeiten und Angebote wie sportliche Aktivitäten gehören zum Standard. Im Gespräch mit Staatssekretär Heidmeier verdeutlichte Geschäftsführer Frank Münstermann, wie Vereinbarkeitsangebote konkret in die Praxis umgesetzt werden. Dabei betonte er: „Wer leistungsfähige Kolleginnen und Kollegen haben möchte, darf sie nicht mit ihren privaten Problemen allein lassen. Der Mehrwert für die Beschäftigten ist am Ende auch ein wirtschaftlicher Mehrwert für das Unternehmen.“ Nach dem Motto „wir entwickeln Lösungen“ bleibt die Münstermann GmbH ihrer Philosophie treu, individuelle Ansätze für jede Pflegesituation zu schaffen. Staatssekretär Heidmeier zeigte sich beeindruckt: „Das ist vorbildlich – eben ein Telgter-Modell!“

Zusammenarbeit für eine nachhaltige Zukunft

Begleitet wurde der Besuch von hochrangigen Vertreter:innen aus Politik und Verwaltung, darunter Dr. Olaf Gericke, Landrat des Kreises Warendorf, Daniel Hagemeier, Landtagsabgeordnete für den Kreis Warendorf sowie Dr. Anna Arizzi Rusche, Sozialdezernentin des Landkreises. Der Landrat und die Sozialdezernentin des Kreis hatten zuvor die „Charta zur Vereinbarkeit von Beruf & Pflege“ für die Kreisverwaltung Warendorf unterzeichnet. Landrat Dr. Gericke betonte die doppelte Verantwortung der Kreisverwaltung: Einerseits sollen die eigenen Mitarbeitenden unterstützt, andererseits lokale Unternehmen gestärkt werden.  Daniel Hagemeier resümiert: „Für mich der Beweis: Wo lokale Politik, regionale Wirtschaft und das Land zusammenarbeiten, können wir den Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt im Rahmen unserer Fachkräfteoffensive effektiv begegnen.“

Ein starkes Netzwerk für Vereinbarkeitslösungen

Der Besuch in Telgte zeigte eindrucksvoll, wie regionale Akteure aus Politik, Wirtschaft und Beratungsstrukturen gemeinsam ein starkes Netzwerk schaffen können. Dieses Netzwerk trägt nicht nur zur Lösung der Herausforderungen der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege bei, sondern bietet auch einen Standortvorteil für die Region.

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    • Bianca Heep

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